Der Aufbewahrungsort der Bibel macht deutlich: Der Herr ist mitten unter uns in seinem Wort. Das Bronzerelief erinnert an das Gleichnis Jesu vom Sämann, der ausgeht, den Samen zu streuen. (Mt 13,3-9)
Samen fiel auf den festgetretenen Weg, felsigen Boden und zwischen die Dornen. Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden. Die vier Plaketten helfen uns, eine Antwort zu finden auf die Frage: “ Was heißt das: guter Boden sein für das Wort Gottes?“
Aufbewahrungsort der BibelIch muss bereit sein zum Hinhören. Ich muss selber ganz Ohr sein für das Wort Gottes.
Ich muss offen sein, aufnahmebereit wie eine leere Schale.
Manchmal stellt mich das Wort Gottes vor Aufgaben, die wie ein Brocken quer liegen können. Ich muss mich mit dem Wort Gottes auseinandersetzen.
Wenn ich hinhören kann und aufnahmebereit bin, mich mit dem Wort Gottes auseinandergesetzt habe, werde ich selber zum Samenkorn, zum gelebten Wort Gottes.
Ein Sämann ging aus, den Samen zu streuen. Das kostbar gestaltete Evangeliar zeigt das Samenkorn. Es ist Samenkorn des göttlichen Wortes. Das Bleikristall – Symbol für Christus – ist eingefasst mit dem Zeichen der Krone, der königlichen Macht Gottes. Unaufhaltsam treibt das Samenkorn. Niemand kann das Wort Gottes aufhalten.
Schon während der Neugestaltung der St. Elisabeth-Kirche (1957-1959) war diese Stelle als Aufbewahrungsort der Bibel vorgesehen. Hier lag eine Bibel aus, die gelegentlich dem Kirchenjahr entsprechend immer wieder neu aufgeschlagen wurde. Der Impuls des Konzils (Hervorhebung des Evangeliars, Neubewusstmachung der Würde und des Wertes des Wortes Gottes) wurde durch die Gestaltung dieses Aufbewahrungsortes und durch den Schmuckeinband des Evangeliars aufgegriffen.
Der Aufbewahrungsort der Bibel wurde 1987 durch das Bronzerelief, entworfen von Ernst Rasche, würdig gestaltet. Der Schmuckeinband des Evangeliars ist aus Schafsleder. Auf dem Einband ist die Kraft des Samenkornes, das wie im Relief das Wort Gottes symbolisiert, dargestellt.